Bericht von der Meutehaltertagung 2016 im HuL Marbach

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Am Wochenende 15. bis 17. April 2016 richtete der Badische Schleppjagdverein Hardt Meute die Jahrestagung der Deutschen Schleppjagdvereinigung im Haupt- und Landgestüt aus. Fast 100 Teilnehmer waren, gespannt auf das vielfältige Programm im Gestüt, aus ganz Deutschland angereist.

Am Freitagabend traf man sich im Grünen Baum in St. Johann-Lonsingen in ungezwungener Runde zum Kennenlernen, was von einigen Gästen ausgiebig genutzt wurde. Fast alle hatten im benachbarten Tagungshotel Albhotel Bauder Platz gefunden.

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Am Samstag ging es nach dem Frühstück zur Begrüßung auf den Gestütshof Offenhausen. Hier bewahrheitete sich die schlechte Wettervorhersage und die Begrüßung mußte auf der Stallgasse des alten Hengststalls verlegt werden. Unsere 1. Vorsitzende des Badischen Schleppjagdverein Bettina von Welck, Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck und 1. Vorsitzender der Deutschen Schleppjagdvereinigung Egbert von Schultzendorff begrüßten die Gäste der Meutehaltertagung herzlich. Schultzendorff dankte der Hausherrin Frau von Velsen mit einem Blumenpräsent. In den Boxen nebenan beäugten Laurel und Boxennachbarn neugierig das Geschehen.

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Nach einem Begrüßungstrunk, der von fleißigen Mitgliedern der Hardt Meute ausgegeben wurde, ging es zur Hengstvorstellung in die Reithalle des Gestütshofs. Es wurden die Besamungshengste der Station an der Hand und unter dem Sattel von der Gestütsleiterin am Mikrofon präsentiert. Die dressurmäßig gerittenen Hengste kommentierte meisterhaft der Dressurausbilder Georg Prause und dabei beeindruckten besonders die Schwarzwälder Hengste.

Bei Sonnenschein wurde das Programm In Marbach mit einem Gruppenbild der Teilnehmer am historischen Stutenbrunnen und einer Führung durch Gestütshof und Stufenställe fortgesetzt.

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Landoberstallmeisterin von Velsen faszinierte mit detailliertem geschichtlichen Daten und hippologischen Fakten ihre Gäste. Die Zuhörer waren beeindruckt von den vielfältigen Aufgaben, den unterschiedlichen Pferden und dem hervorragenden baulichen Zustand des Haupt- und Landgestütes.

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Zum Mittagsimbiß mit selbstgemachter Suppe und Schmalzbroten traf man sich in den Tagungsräumen des Gestüts.

Im Anschluß stand die Schauschleppe der Hardt Meute im Eichelegarten auf dem Programm und die Teilnehmer wanderten zu Fuß bei noch strahlendem Sonnenschein dort hin.

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Empfangen wurde das kritische Fachpublikum durch die Trompe Bläser der Rallye Württemberg, die die Schauschleppe musikalisch begleiteten.

In der Zwischenzeit hatte Master Gerd Klapschus und seine Equipage die 71/2 Koppeln der Grand Anglo Francais oberhalb des Wolfgangsees in Aufstellung gebracht. Andrea Wiehn legte die Schleppe in weitem Bogen über die sogenannte Rennbahn zurück in die Senke vor den Eichen. Die Zuschauer konnten von der Straße aus die Schleppe fast vollständig überschauen. Die Hunde machten ihre Arbeit gut und liefen fast alle spurtreu den großen Bogen um den Richterturm herum. Die zweite Schleppe führte aus der Senke durch den Eichelesgarten über die Straße zum Jeep Teich. Auch hier lief die Meute exakt die Spur aus und nur Zwei kürzten ab. Die Abschlußlinie führte vom Teich auf dem Schotterweg, zum Erstaunen der Beobachter direkt durch sie durch, zum großen Trakehner. Die Hunde fanden den Scent ohne Probleme und bekamen am Trakehner ihr verdientes Cureé.

Beim Verladen der Meute schlug das Wetter um und bei heftigem Regenschauern ging es auf den Rückweg zum Kaffeetrinken ins Gestüt. Zum Teil pitschnaß genoßen die Gäste die reichhaltige Kuchenauswahl, die von den Mitgliedern der Hardt Meute gebacken und aufgetischt wurden.
Der Zeitpunkt für das Mastergespräch und die Führung auf dem Fohlenhof wurden vorgezogen und bald machte sich die Teilnehmerschar zu dem letzten der 3 Gestütshöfe nach St. Johann auf. Die Master verschwanden zu ihrer Sitzung in den Tagungsraum, während eine dezimierte Gruppe, einige hatten es vorgezogen im Hotel zu bleiben, sich entlang der schönen Allee zum Fohlenhof aufmachte.

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Hier wurden sie von Hauptstallmeister Rainer Strobel empfangen, dessen Familie schon seit 4 Generationen auf dem Gestüt tätig ist. Er erklärte die Fohlen- und Jungpferdeaufzucht des Hauptgestüts und zeigte die 2 Herden in den Stallungen.

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Geduldig beantwortete Strobel alle Fragen der Besucher. Mit einem Spaziergang zum Albtrauf wurde das Tagesprogramm abgeschloßen. Es ging zurück zum Gestütshof St. Johann und von dort weiter ins Hotel.

Später fand das gemeinsames Abendessen mit schwäbischem Buffett im Hotel statt. Die Gäste genoßen den Abend. Auch ohne Fassbier und Tanzmusik fand ein reger Gedankenaustausch bis weit nach Mitternacht statt.

Am Sonntagmorgen traf man sich nach dem Frühstück zur Mitgliederversammlung im unterirdischen Tagungsraum des Hotels. Die Stühle reichten für die Zuhörer kaum aus. Nach den Regularien und der Entlastung des Vorstandes hielt Dr. Rudolf Suchant von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg einen Vortrag über das Wolfsmanagement. Mit detaillierten Zahlen und neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen berichtete er von dem aktuellen Kenntnisstand über den Wolf und sein Verhalten. Er konnte dabei Fehlinformationen und einen Teil der Befürchtungen über den Wolf ausräumen. Fazit des Vortrages war, daß der Wolf auch in den Süden Deutschland zurückkommen wird. Baden- Württemberg ist dafür gerüstet und wird die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.

Die Jahrestagung des Deutschen Schleppjagdverbandes fand in großer Harmonie statt und demonstrierte den Zusammenhalt der Mitglieder. Die Organisatoren des Badischen Schleppjagdverein Hardt Meute waren froh, daß die Veranstaltung reibungslos verlaufen war und erhielten Dank und Anerkennung für die Ausrichtung im einzigartigen Haupt- und Landgestüt Marbach.

PS:
Parallel zur Mitgliederversammlung lief die Hardt Meute auf der Schleppjagd des Stuttgarter Reitervereins in Marbach. Wohlbehalten kamen Reiter und Pferde an den Ausgangspunkt zurück. Ein Hund fehlte. Die Suche blieb erfolglos, Polizei und Tierheim wurden kontaktiert. In bedrückter Stimmung reiste der Master Gerd Klapschus nach Hause ab und fand dort die vermißte Hündin im Kennel bei den Althunden – sie war gar nicht mit in Marbach gewesen.

Bilder: Dr. Gille, Frankenmeute, Hardt Meute
Video: Dr. v. Velsen, Dr. Gille.

Link zu weitere Berichte der Teilnehmer:

Schleppjagd24
Schleppjagdverein von Bayern
Brandenburger Hunting Club