Jagdbericht Schleppjagd Friedrichsruhe 1. November 2018

35. Schleppjagd Friedrichsruhe vom 1. November 2018

Bei herrlichem Jagdwetter, also nicht zu heiß und nicht zu kalt, trafen sich an Allerheiligen ca. 50 passionierte Jagdreiter zur 35. Hubertusschleppjagd in Friedrichsruhe, organisiert von den Reiterlichen Jagdhornbläsern Künzelsau-Hofratsmühle. Die Vorfreude der Teilnehmer ist groß, denn die Friedrichsruher Jagd gehört zu einer der schönsten in Süddeutschland. Auch ein Grund für zahlreiche Zuschauer sich das Schauspiel nicht entgehen zu lassen.

Nach dem Stelldichein bei Sekt und belegten Brötchen ging es zu Pferd durch die Hotelanlage, direkt auf das Jagdschloss zu. Hier erfolgte die Begrüßung durch den Mitorganisator und Schleppenleger Hubert Sanwald und durch den Bürgermeister. Nach dem vielstimmigen Horrido wurden die Hunde (6 ½ Koppeln) von Gerd Klapschuss aus dem Auto gelassen und man ritt, mitten durch die vielen Zuschauer, zurück durch den Park und am Golfplatz vorbei.

Man konnte förmlich spüren, wie die Spannung bei Reitern, Pferden und Hunden anstieg. Die Hunde wurden abgelegt und die Schleppenleger preschten davon. Im schnellen Tempo folgten die Hunde dem Trittsiegel, nachdem sie von der Equipage losgelassen wurden. Die erste Schleppe war so angelegt, wie man es sich wünscht – lang und zum Schluss bergauf. So können die Pferde schön Dampf ablassen. Nach der dritten Schleppe ging es endlich hinunter in das Salltal, zum Höhepunkt der Jagd.

Um ihren Durst zu stillen wurden die Hunde in die Sall gelassen. Leider hatten Wildschweine auf der anderen Seite des Baches ihr Unwesen getrieben, was die Hunde dazu veranlasste an der Straße entlang zu jagen. Zu guter Letzt konnten Andrea Wien und die Equipage die Hunde jedoch einfangen und sie sicher zum wartenden Feld bringen. Endlich wurden die Hunde für das Highlight der Jagd abgelegt, die legendären Schleppen durch das Salltal mit den zahlreichen Wasserdurchritten und den unzähligen Hindernissen. Durch den trockenen Sommer führte die Sall wenig Wasser. Jedoch war es mehr als von mir erwartet und es reichte um einen der Fotografen anzuspritzen. Bei der Rast an der Sallhütte hatten die Helfer alle Hände voll zu tun, alle Reiter und die mehreren hundert Zuschauer zu versorgen. Nach den Signalen wurde aufgesessen und alle machten sich auf zum letzten Drittel der Jagd. Früher wurde nach der Pause im Salltal durchgeschleppt, was die Hunde wohl immer noch im Gedächtnis hatten. Sie wollten weiter! Warum auch Pause machen, bei so einem Spaß?

Bei der kurzen Halalischleppe wurden die Hunde von Andrea Wiehn und ihrer Equipage im Galopp geführt.  In donnerndem Galopp zog das Feld einmal um das große Feuer und die daneben wartende Meute, vorbei an den sichtlich beeindruckten Zuschauern. Die Hunde freuten sich über das wohlverdiente Currée. Und sogar hier war an alles gedacht: Zusätzlich zu den Knöpfen und Brüchen wurden den Reitern ein Schluck Schnaps in Fläschchen abgefüllt und für die Pferde eine kleine Tüte mit Leckerlis überreicht. Ein wunderschöner, fast unfallfreier Jagdtag geht zu Ende.

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, Allerheilligen in Friedrichsruhe!

Charlotte von Woellwarth, Mitglied der Equipage

Bilder Martin Diehl
Bilder Sascha Feuster