Der Badische Schleppjagdverein trauert um Dr. Dieter Förschler

 „Cast a cold Eye / On Life, on Death. / Horseman, pass by.“ W.B. Yeats

Am Samstag 20. September ist unser Ehrenmitglied und langjähriger zweiter Vorsitzender im Alter von 85 Jahren zu seinem letzten Ritt aufgebrochen.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie.

Die Beerdigung findet am Dienstag 30. September 2025 um 14:00 Uhr auf dem Waldfriedhof in Herrenberg statt.

Dr. Dieter Förschler (1939 – 2025)

 
 

Rund 170 Jagden, auch als Pikör der Hardt-Meute, Ehrenmitglied des Badischen Schleppjagdvereins, dem er bis 2017 als zweiter Vorsitzender und bis zuletzt noch als Beisitzer vorgestanden hat: Am 20. September ist Dr. Dieter Förschler verstorben. Er wurde 85 Jahre alt. Noch im Vorjahr hatte er die traditionsreiche Schleppjagd hinter „seiner“ Hardt-Meute im Haupt- und Landgestüt Marbach organisiert.

Meines Vaters Pferd: Mit ihm hat Förschler als 14-Jähriger mit dem Reiten begonnen. Schon damals zog er das Gelände dem Viereck vor und ritt einige Geländeprüfungen. Mit 15 die ersten Fuchsjagden, mit 27 die erste Schleppjagd mit dem ersten eigenen Pferd „Kathalin“, hinter der Taunusmeute, die damals noch Beagles führte, in Schwenningen.

Später wurde Förschler Mitglied der Cappenberger Meute. Die jagte zu der Zeit noch mit fünf Packs, eins davon in Süddeutschland. Aber geritten ist Förschler auch hinter dem Süddeutschen Hunting Club, der Bayern Meute, dem Badischen Schleppjagdverein und hinter der Saar-Pfalz-Meute mit Gerd Klapschus und seinen Beagles.

Seit 1971 ist Förschler oft in Irland auf den Fuchs geritten, wohl insgesamt mehr als 30 Mal, oft drei bis fünf Jagden pro Reise, fast jedes Jahr einmal im Frühjahr mit verschiedenen anderen Reitern aus Deutschland. Das beste Erlebnis auf der Grünen Insel verdankt er Danny Boy. Mit diesem Leihpferd überspringt er eine Mauer, hinter der ein Autowrack abgestellt war. Das Pferd streckte sich gewaltig und kam so sicher zur Landung hinter dem Auto. Förschler wurde daraufhin von den Iren „the man, who jumped the car“ genannt, der Mann, der über ein Auto gesprungen ist.

1984 wurde er Mitglied im Badischen Schleppjagdverein Hardt-Meute. Dort war er seit vielen Jahren als Jagdherr in Marbach engagiert und organisierte auch die Frühjahrslehrgänge mit der Meute.

Kein Jagdreiter ohne sein Pferd. Neun Pferde stehen in seinem Lebensbuch: Nach Kathalin, dem tschechischen Halbblut aus der Slowakei, drei Iren und drei deutsche Pferde. Sein langlebigstes Jagdpferd, Waldo, hatte mit 24 schon vier seiner vorgesehenen Nachfolger überlebt. Sein letztes Jagdpferd ist jetzt 21, und der Schimmel wird von seiner langjährigen Sekretärin Sabine Meyer betreut. 

Dieter Förschler, geboren in Stuttgart, hat in Tübingen Medizin studiert und wurde Gynäkologe wie schon sein Vater. Seit 1980 war er Chefarzt der Gynäkologischen Klinik des Krankenhauses in Herrenberg und blieb dort bis zu seinem Ruhestand in 2004. Auf einer Jagd wurde er als Arzt zu einem gestürzten Reiter gerufen und diagnostizierte: Der Patient ist nicht schwanger. Und überlebt hat der diese chefärztliche Erst-Hilfe auch.

Die jagdlose Zeit verkürzte sich der dreifache Vater und dreifache Großvater mit Reiturlauben und Wanderritten auf der halben Welt. Seine Tochter Thea Maisch ist mit dem Virus der Jagdreiterei schon seit frühester Jugend infiziert. Sie teilte mit dem Vater Jagdpassion und -pferde und unterstützte ihn beim Verein und der Jagdorganisation.

Die Beisetzung ist terminiert für Dienstag, den 30. September um 14 Uhr auf dem Waldfriedhof in Herrenberg.

Text: Petra Schlemm und Bild: Archiv Schleppjagd24